Schluckstörungen

Kindliche Dysphagie

Die kindliche Dysphagie bezeichnet eine Störung rund um die kindliche Nahrungsaufnahme, welche sich auf Essen, Trinken und Speichelschlucken bezieht.

 

Die Entwicklung des Schluckens beginnt normalerweise bereits im Mutterleib:

  • 10./11. Schwangerschaftswoche: erstes Schlucken des Fötus
  • 18. Schwangerschaftswoche: Beginn der Saugfunktion
  • 28./29. Schwangerschaftswoche: gezielte rhythmische Saugbewegung

 

Symptome:

  • Nahrung tritt aus dem Mund aus (Drooling)
  • Nahrung tritt aus der Nase aus (nasale Regurgitation)
  • Nahrung bleibt in den Wangentaschen
  • Nahrung bleibt im Rachenraum hängen
  • Nahrung kommt auf die Stimmlippen (Penetration)
  • Nahrung kommt in die Lunge (Aspiration)
  • Nahrung kommt wieder die Speiseröhre hoch (Reflux)

Myofunktionelle Störung

Die myofunktionelle Störung, kurz MFS, ist eine Störung des Muskelgleichgewichts im Bereich von Mund und Gesicht, welche sich auf Bewegungs- und Koordinationsabläufe sowie auf das Schlucken auswirken kann. Ein falsches Schluckmuster kann zu Zahnfehlstellungen und auch zu Deformationen im Knochenwachstum führen.

 

Symptome:

  • Mundatmung aufgrund von inkomplettem Mundschluss
  • Salivation (Speichelfluss)
  • Unphysiologische Zungenruhelage (Vorverlagerung der Zunge an oder zwischen die Zähne)
  • Aussprachestörung (Vorverlagerung der Alveoloren-Laute d, l und n)

 

Ursache:

  • Orale Habits (Daumenlutscher, Schnuller)
  • Mundatmung, z. B. organische Verstellung der Nasenatmung (Polypen)
  • Frühgeburt
  • Syndrom-Erkrankungen
  • genetische Faktoren
  • falsch erlerntes Schluckmuster (z. B. aufgrund von Flaschenernährung mit vergrößertem Saugloch)